2026 definitiv keine Anlässe im Güterschuppen
Jetzt ist es definitiv: im kommenden Jahr finden im Güterschuppen beim Bahnhof Töss keine Anlässe statt. Die Abteilung «Soziale Stadtentwicklung» hat das Verschie- bungsgesuch des Trägervereins um ein Jahr abgelehnt und auch eine Verschiebung um ein halbes Jahr, so dass wenigstens bis zu den Sommerferien ein Betrieb möglich gewesen wäre, ist vom Tisch.
«Wir müssen es akzeptieren», sagt Elisabeth Hand- schin vom Trägerverein GZ Bahnhof Töss: ab 1. April 2026 ist der Güterschuppen geschlossen und wird sa- niert. Die Sanierung wird voraussichtlich bis Dezember 2026 dauern. De Fakto bedeutet dies, dass der Güter- schuppen praktisch bis Frühjahr 2027 nicht genutzt werden kann. Nachdem die «Soziale Stadtentwick- lung» die an sich für das zweite Halbjahr 2025 geplan- te Sanierung des Schuppens Anfang Jahr kurzfristig auf das kommende Jahr verschoben hatte, beschloss die Generalversammlung des Trägervereins im Früh- jahr bei der Stadt um eine weitere Verschiebung um ein Jahr nachzufragen, nicht zuletzt auch um dem Verein Fussballkultur ein Public-Viewing zur Fussball-WM zu ermöglichen. Dieses Gesuch wurde von der Stadt abgelehnt, eine mündliche Intervention für eine zu- mindest halbjährige Verschiebung wurde nicht richtig in den Verwaltungsprozess eingespiesen – «vermutlich hätten wir auch das schriftlich machen müssen», so Elisabeth Handschin.

Anlässe wie das Open-Air Kino, Konzerte oder ein Public Viewing sind 2026 nicht möglich.
Das Präsidialdepartement von Michael Künzle (sog. Mitte) stellt sich denn auch auf den Standpunkt, dass nur ein Verschiebungsantrag um ein Jahr eingegangen sei. Der Güterschuppen sei nur eines von mehreren Quartierzentren, die saniert werden müssten, hält Kathrin Howald vom Departement Präsidiales auf Anfrage fest. «Diese Arbeiten sind zeitlich aufeinander abgestimmt. Die personellen und finanziellen Ressourcen sind auf eine Gesamtstrategie ausgerichtet, die nur eine bedingte zeitliche Flexibilität zulässt.» Es sei der Stadt bewusst, dass gerade für die Nutzer:innen zeitli- che Verzögerungen nicht einfach zu tragen seine. Daher, so Howald «sind eine gute Kommunikation, zeitliche Flexibilität und eine gewisse Toleranz unabdingbar.» Da ein Teil der Arbeiten in wärmeren Monaten durch- geführt werden müssten, komme eine Bauzeit im Win- ter nicht in Frage. Das Amt für Stadtentwicklung habe den Trägerverein immer über den Stand des Projektes informiert und auf dem Laufenden gehalten. «Erfreulicherweise liegt jetzt die Baufreigabe für ein Projekt vor, dass dank guter Kooperation mit der SBB, dem Trä- gerverein und der Stadt für die Betreibenden und Nut- zenden einen Mehrwert bringen wird.» Zudem stehe im Bahnhofsgebäude neuerdings ein zusätzlicher Raum zur Verfügung, der genutzt werden könne, so Howald. (Anmerkung der Redaktion: Dabei handelt es sich um ein kleines Büro welches als Aussenstelle der Quar- tierentwicklung genutzt wurde, welche ja inzwischen sang- und klanglos abgebaut wurde. Und keinesfalls kann natürlich ein Büro von 20 Quadratmetern einen Ersatz für den Güterschuppen darstellen.) Schliesslich, so Howald abschliessend, bleibe die Leistungsvereinbarung mit den Trägerverein im Umfang von 11 000 Franken auch während der Sanierung aufrechterhalten, um diesem Planungssicherheit zu ermöglichen.
Matthias Erzinger