Eine engagierte Lehrerin, Schulleiterin und Politaktivistin für die Umwelt im (Vor-)Pensionsalter
Kein Ruhestand für Marianne Trüb
Lehrerin, Schulleiterin, Gemeinde- und Kantonsparlamentarierin: Seit über 30 Jahren ist Marianne Trüb im Stadtteil Töss beruflich und politisch aktiv. Im Sommer wollte sie an sich in den Ruhestand treten – ist aber bereits wieder ad interim eingesprungen, weil ihre Nachfolge doch noch nicht geregelt ist.
Seit 1990 ist sie in den Primarschulen von Töss präsent. Während vieler Jahre war sie erst als DaZ-Lehrerin im Schulhaus Rebwiesen tätig, bis sie Im Herbst 1996 mit mir zusammen eine Klasse übernahm. Ich habe sie als Stellenpartnerin sehr geschätzt: Ihre klare Haltung den Schüler:innen gegenüber, ihre Empathie, ihre Geduld und ihr Engagement für deren Belange haben mich tief beeindruckt. Auch die konstruktive Zusammenarbeit mit den Eltern der Schüler:innen, ihre Offenheit für Schulentwicklung, ihr Mitdenken und Mitgestalten im Team waren vorbildlich. Ihre Devise war immer: Probleme gibt es, also suchen wir einen Weg, sie zu lösen!
2002 trennten sich unsere Wege vorerst. Mit dem Wechsel von Stufenschulhäusern zu Quartierschulen wechselte Marianne Trüb ins Schulhaus Gutenberg, wo sie eine volle Stelle als Klassenlehrerin übernahm. Bei ihren Kolleg:innen war sie äusserst geschätzt und geachtet. So war es folgerichtig, dass bei der Vakanz der Schulleitung in der Schule Gutenberg/Zelgli 2010 Marianne Trüb sowohl vom Team als auch von uns anderen Schulleitungen in der Primarschule Töss, zu der damals alle Primarschulhäuser in Töss gehörten, als Schulleiterin vorgeschlagen und dann von den Behörden auch gewählt wurde. So wurden wir erneut Partnerinnen in derselben Aufgabe.
Ihr Herzensanliegen, die Integration aller Kinder
Marianne Trüb hat sich auch in dieser Funktion in unserem Schulleitungsteam immer sehr engagiert eingebracht. Die Lehrpersonen in ihrer Schule schätzten ihre Art der Führung; sie liess ihnen viel Gestaltungsraum und Eigenverantwortung, war aber immer zur Stelle, wenn ihre Unterstützung nötig war. So sprang sie auch immer wieder in Klassen ein, hütete Kinder, die im Moment besondere Aufmerksamkeit brauchten und vermittelte bei Konflikten. Grosszügigkeit und Toleranz zeigte sie den Schüler:innen und den Lehrpersonen gegenüber. Ihr ganz grosses Anliegen war die Integration aller Kinder. Um selbst über das dafür nötige Rüstzeug zu verfügen, absolvierte sie während ihrer Schulleitungstätigkeit die Ausbildung zur Heilpädagogin. Sie begleitete unzählige Schüler:innen als IF-Lehrperson vor allem im Kindergarten und brachte ihr Wissen in ihrer Schule und auch im Schulleitungsgremium ein. Auch nach ihrer offiziellen Pensionierung arbeitet sie weiterhin als IF-Lehrerin im Kindergarten.
Daneben wollte sie eigentlich die grössere Freizeit für ihre wachsende Schar Enkelkinder und die Betreuung ihrer Tiere nutzen.
Ich wünsche Marianne Trüb, dass dies bald möglich sein wird und danke ihr für die langjährige inspirierende und herzliche Zusammenarbeit.
Marianne Pestalozzi (Text)
Matthias Erzinger (Bild)