30 Jahre sind genug

Seit 30 Jahren arbeiten Susann und Heinz Lüttinger hinter den Kulissen von «De Tössemer», nun übergeben sie ihre Ämter in andere Hände und erhalten im Gegen- zug wieder mehr Freizeit und mehr Freiheit in ihrer Jahresplanung, die wesentlich von den vier Erscheinungsdaten der Quartierzeitung bestimmt wurde.

1988 übernahm Susann Lüttinger die Kasse des Tössemers und verwaltete diese seither getreulich. Ausgaben und Einnahmen trug sie fein säuberlich in die Kassenbücher ein, zu Beginn noch in breite Folianten, später in etwas handlichere Bände. Rech- nungen und Belege wurden gelocht und in Ordnern abgelegt, bei der Revision der Kasse konnte damit jede Buchung nachverfolgt werden. Die Kassierin hing an den bewährten Prozessen, erst durch die ex- orbitanten Gebühren für den Zahlungsverkehr liess sie sich zum Umstieg aufs E-Banking bewegen, der ausgeglichene Jahresabschluss war ihr wichtiger als die Gewohnheit.

Überhaupt nahm sie es beinahe persönlich, wenn das Jahresergebnis nicht so erfreulich war, auch wenn sie sicher nichts dafür konnte; weder die Druckkosten noch die Inserate-Einnahmen konnte sie beeinflussen. Zu den unangenehmen Aufgaben gehörte das Nachfassen bei unbezahlten Rechnungen, mit Zurückhaltung und Freundlichkeit erledigte sie dies, meist war ja auch nur Nachlässigkeit und nicht böser Wille der Grund für die Ausstände.

Als der PC Verbreitung fand, unterstützte Heinz Lüt- tinger seine Frau, indem er die Kennzahlen aus den Kassenbüchern in ein Excel-Arbeitsblatt übertrug und die Abrechnung maschinell nachführte; eine ganz neue Interpretation der doppelten Buchhal- tung.

Ein Jahr nach der Kasse übernahm Susann Lüttin- ger auch noch die Verträger-Organisation. Zu jener Zeit wurde der Tössemer durch rund 25 freiwillige Verträgerinnen und Verträger in ganz Töss verteilt. Susann plante die Routen, so dass alle Haushalte in Töss bedient wurden. Jeweils nach dem Erscheinen der Zeitung brachte sie die richtige Anzahl Exemplare zu den Freiwilligen und sprang bei Krankheit oder Ferienabwesenheit auch immer ein und ver- teilte zusätzlich eine oder mehrere Routen.

Die schönste Aufgabe in diesem Amt war die Org nisation des jährlichen Tössemer-Ausflugs, zu dem Verträgerinnen und Verträger als Anerkennung für ihre Gratisarbeit eingeladen wurden. Als umsichtige Organisatorin fand sie immer wieder neue und inte- ressante Ausflugsziele. Oft war der Ausflug mit einer Schifffahrt verbunden und immer gab es ein feines Essen. Durch Überalterung wurde die Verteilerorga- nisation aber immer kleiner und genügend Nach- wuchs liess sich nicht finden. So hatte diese schöne Tradition 2008 ein Ende, seither wird «De Tössemer» mit der Post zugestellt.

Aber auch ausserhalb des Kantons Zürich, in anderen europäischen Ländern und sogar auf fernen Konti-nenten wird «De Tössemer» gelesen. Heute sind es immer noch 500 Exemplare, die jedes Mal eingepackt, adressiert und verschickt werden. Daneben beliefern Susann und Heinz Lüttinger auch noch städtische Stellen, Bibliotheken und andere Stellen, die mehrere Exempla-re unserer Quartierzeitung benötigen oder wünschen.

Die Redaktion und die Herausgeberin bedanken sich ganz herzlich bei Susann und Heinz Lüttinger für ihre unschätzbare, langjährige und zuverlässige Mitarbeit und wünschen ihnen gute Gesundheit und ein kurz- weiliges Leben auch ohne Tössemer-Aufgaben.

Die Kasse wird neu von Bettina Erzinger geführt, für den Versand – bereits dieser Ausgabe – ist Mirjam Strassmann zuständig.