Runder Tisch der Tösslobby mit Vertretern der Stadt

Zur Zukunft von Töss

Der «Runde Tisch 2019» hätte zukunftsgerichteter nicht sein können. Die Tösslobby lud am 20. November 2019 Stadtvertreter zum gemeinsamen Austausch ein. Die Agenda war voll gespickt mit Diskussionspunkten, die für Töss sehr bedeutend sind, denn Töss wird sich in nächster Zukunft ändern.

Der Ausbau der Autobahn A1 auf 2 x 3 Spuren und das SBB-Grossprojekt «Brüttemer Tunnel» werden das Gesicht von Töss ändern («De Tössemer» berichtete). Auch das neue Headquarter von Rieter – die Bagger sind bereits aufgefahren und die Archäologinnen fleissig am Graben – wird zu einem neuen Erscheinungsbild von Töss beitragen.

Die Vertreterinnen und Vertreter der Tösslobby holten am Runden Tisch wichtige Informationen aus erster Hand ein: Wie wird die Planung für unseren Stadtteil koordiniert? Wurden und werden die Anliegen der Bevölkerung, z.B. eine bessere Anbindung von Dättnau/Steig an die Stadt, wahr- und ernstgenommen? Wird die geplante SBB-Überwerfung stadtauswärts Richtung Zürich verschoben (so müsste das Eichliacker-Quartier nicht mit der 800 Meter langen Eisenbahnbrücke belastet werden)? Wie wird die neue Unterführung am Bahnhof Töss gestaltet, um den Platz vor dem Güterschuppen und den neuen Dreieckspark zu erhalten? Wie ist der raumplanerische Einfluss der Stadt auf das Rieterareal und verträgt sich das neue Headquarter mit dem Leitbild Töss?

Die Tössemer werden gehört

Finale Antworten durfte man von den anwesenden Stadtvertretern nicht erwarten, zielten die Fragen der Tösslobby doch auf sehr langfristige Grossprojekte mit Lead bei Astra, SBB und der Rieter AG. Viel wichtiger war zu erfahren, ob Töss sich einbringen kann, zu hören, dass die Tössemer Bevölkerung auf dem Laufenden gehalten wird und die Gewissheit, dass unsere Stadtregierung die Anliegen der Tössemer mit Interesse verfolgt.

Auch die Stadt Winterthur sucht die Zusammenarbeit mit Töss. Die Arbeitsgruppe «Raumplanung» der Tösslobby ist bereits der Einladung vom Amt für Städtebau zur Kick-Off-Informationsveranstaltung «Planungen und Bauarbeiten in Töss» gefolgt (am 18.2.20, nach Redaktionsschluss). In diesem Zusammenhang vielen Dank auch an Lilian Banholzer (EVP) und Felix Helg (FDP) für ihre schriftliche Anfrage an den Stadtrat betreffend verstärkte Information der Bevölkerung von Töss und kontinuierlicher Dialog mit der Arbeitsgruppe «Raumplanung» zu diesen Projekten. Wir sind gespannt auf Neuigkeiten am 18. Februar, z.B. auf Vorschläge für eine neue Veloverbindung Dättnau – Töss anstelle des «Zicki-Wegleins».

Am Runden Tisch machten alle Stadtvertreter deutlich, dass sie im intensiven Austausch mit Astra, SBB und Rieter für die Interessen von Töss, die auch jene der Stadt sind, einstehen. Im Bereich A1-Einfahrt Töss will die Stadt die Best-Variante und wird dabei vom Kanton unterstützt. Die breitere Autobahn soll die Quartiere nicht noch mehr trennen. Im Gegenteil, die Quervernetzung soll verbessert werden. Die Halbüberdeckung der A1 im Bereich Nägelsee ist ja bereits im Richtplan. Auch die Verschiebung der SBB-Überwerfung stadtauswärts hat die Stadt angestossen und sie ist durchaus nicht chancenlos.

Obwohl es für die effektive Erfüllung unserer Wünsche noch lange keinen festen Termin gibt, war deutlich spürbar, dass die Stadt für Töss einsteht. Die Tössemer werden gehört.

Dauerbrenner

Die Probleme mit dem Turnhallenmangel in Töss und der sicheren und beleuchteten Erschliessung des Reitplatzes wurden schon mehrfach an die Stadt herangetragen; sie sind richtiggehende «Dauerbrenner». Und doch gibt es hier positive Signale: Im Dättnau ist eine neue Turnhalle in Planung. Dadurch ist zumindest eine Entschärfung in Sicht. Zudem wird Stadtgrün das Thema Beleuchtung zum Reitplatz nochmals aufnehmen und Möglichkeiten prüfen. Das sind doch sehr erfreuliche Entwicklungen, die wir zu schätzen wissen.

Alle Dinge beginnen mit einer Vision

Zugegeben, vor den grossen Veränderungen in Töss haben wir etwas Angst, aber jede Veränderung ist auch eine Chance.

Am 20. Oktober 2019 hat das Winterthurer Stimmvolk den Kredit für die Realisierung einer Traglufthalle über dem Olympiabecken des Freibads Geiselweid abgelehnt. Es ist wohl unbestritten, dass Winterthur Bedarf für ein zweites Hallenbad hat. Nur wo soll es hin?

Ins Sportzentrum Töss! Mit der Vision eines Sportzentrums zwischen Autobahn und Rosenau können mehrere Fliegen auf einen Schlag erledigt werden: die Fussballjunioren müssen den Sportplatz nicht mehr durch den Wald erreichen, die Schulen und Sportvereine verfügen über ausreichend Platz fürs Turnen und das neue Hallenbad nutzt die Synergie mit dem Freibad Töss. Das Areal dieses polysportiven Zentrums deckt dann auch die Autobahn A1 ab, wodurch Dättnau und Steig näher an die Stadt rücken. Das Auwiesenquartier entwickelt sich zum Eingangstor, zum ansprechenden Portal von Winterthur.

Alle sind gespannt, was die Stadtregierung von dieser Vision der Tösslobby hält. Noch schöner als Visionen zu haben, ist sie zu verwirklichen.

Marc Wyler, im Namen der Tösslobby