Florian Herr ist neu Co-Präsident der Grünen Winterthur

Ein Engagement für Grüne Politik

Seit Ende März haben die Grünen Winterthur ein neues Co-Präsidium: Isabelle Meier und Florian Heer haben Renate Dürr und Reto Diener abgelöst, welche die Grünen Winterthur längere Zeit prägten. Der an der Giesserstrasse lebende Florian Heer hat zugleich auch das Vizepräsidium der Grünen Kanton Zürich übernommen.

«Wir haben grossen Respekt vor der Leistung von Renate Dürr und Reto Diener als Co-Präsidium in den letzten Jahren», sagt Florian Heer. Reto Diener enga- gierte sich während 16 Jahren in diesem Präsidium, Renate Dürr während sieben Jahren. «Es geht also nicht darum, nun viel zu ändern, insbesondere was die Inhalte betrifft», hält Florian Heer fest. «Wir werden uns wohl etwas breiter abstützen und vielleicht da und dort neue Akzente setzen, etwa was die Kommunikation nach Aussen und Innen betrifft.

Winterthur auf kantonaler Ebene stärker einbringen

Der 45-jährige Florian Heer ist schon längere Zeit aktiv bei den Grünen. Seit drei Jahren sitzt er im Kantons- rat. Aufgewachsen ist er in der Innerschweiz. Wegen seiner Partnerin kam er nach Winterthur «und es war fast so etwas wie Liebe auf den ersten Blick»: er habe sofort gewusst dass er hier bleiben möchte. Seit eini- ger Zeit wohnt er in einem selbstverwalteten Haus der GESEWO an der Giesserstrasse. Beruflich arbeitete er viele Jahr mit beeinträchtigten Kindern und Erwachsenen, seit letztem Jahr ist er Geschäftsführer der Rudolf Steiner Schule Winterthur. «Diese verschiedenen Tätigkeiten lassen sich gut verbinden», meint er. Er sieht seine Aufgabe nicht zuletzt auch darin, den Winterthurer Grünen auch in Zürich etwas mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Daher ist er nicht nur als Co-Präsident der Winterthur Stadtpartei eingestiegen, sondern hat auch das Vizepräsidium der Kantonalpartei übernommen. «In vielen Kantonen hat es Hauptstädte, die sind kleiner als ein Winterthurer Stadtteil. Aber die Kantonshauptstädte sind einfach mehr im Blickfeld.»

«Wir sind fortschrittlicher als unser Image»

«Uns wird immer wieder das Etikett einer «Verhindererpartei» angehängt, dabei sind wir fortschrittlicher als zum Beispiel die bürgerlichen, die bei verschiedenen Fragen, etwa in der Verkehrspolitik, einfach Obstruktion betreiben. Sie reden immer wieder von Gemeindeautonomie – und torpedieren gerade diese Gemeindeautonomie wann und wo es ihnen gerade passt, einfach um gegen die grossen Städte zu agie- ren», meint Florian Heer zum Image der Grünen. So ärgern in auch die ideologisch geprägten Rekurse gegen Tempo 30 oder gegen den in einer Volksab- stimmng genehmigten Mindestlohn in Winterthur.

«Suffizienz wird immer wichtiger», hält er fest auf die Frage nach politischen Schwerpunkten. «Wir müssen daran arbeiten, dass Suffizienz nicht als negatives, überholtes Konzept wahrgenommen wird, sondern als positives Engagement, ohne das unsere Zivilisation schlicht überfordert wird.»

Matthias Erzinger  

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