Pfarrer Helge Fiebig ist mit einem Festgottesdienst in die Pensionierung verabschiedet worden

37 Jahre Pfarrer in Töss

Am dritten Adventssonntag 2022 hat Helge Fiebig seine letzte Predigt als gewählter Pfarrer in der Reformierten Kirche Töss gehalten, die bis auf den letzten Sitz- und Stehplatz gefüllt war. In einem feierlichen Gottesdienst hat Dekanin Esther Cartwright ihn offiziell aus dem Amt entlassen. Seine Amtskollegin Pfarrerin Elisabeth Meier-Nägeli, Kirchenpflegepräsident Paul Schöchlin, Kirchenratspräsident Michel Müller sowie verschiedene Kirchgemeindeangestellte und Kommissionsmitglieder haben ihre gemeinsam mit ihm verbrachten Arbeitsjahre Revue passieren lassen und ihm die besten Wünsche für den neuen Lebensabschnitt mitgegeben.

Mit Helge Fiebig geht der dienstälteste Pfarrer in Winterthur in Pension. Vor sechs Jahren war sein langjähriger Tössemer Amtskollege Christian Eggenberger mit 33 Amtsjahren als dienstältester Pfarrer in Winterthur verabschiedet worden. Kennengelernt hatten sich die beiden an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich, an die Fiebig, der in Lüdenscheid (Westfalen) aufgewachsen ist, nach fünf Semestern Theologiestudium in Tübingen gewechselt hatte.

Dass seine erste Stelle auch seine einzige bleiben würde, war nicht geplant. Doch der ledige neue Pfarrer von Töss lernte wenige Jahre nach Amtsantritt eine nette Singkollegin im Chor kennen: die in der Breite aufgewachsene Renate Winkler. Die beiden heirateten, gründeten eine Familie und fühlten sich sehr wohl in Töss. Unterdessen sind die drei erwachsenen Kinder ausgezogen und das Ehepaar Fiebig, das mit der Pensionierung aus dem Pfarrhaus an der Engelstrasse – «die schönste Pfarrhausadresse überhaupt» – ausziehen musste, wohnt nun in Seen.

Renate und Helge Fiebig

«Vermissen werde ich die unzähligen Begegnungen mit den Menschen in Töss, egal welcher Konfession sie angehören», sagt Helge Fiebig. Wenn er einkaufen oder spazieren ging, habe er jeweils Zeit für spontane Gespräche eingeplant. «Solch eine niederschwellige Kontaktaufnahme finde ich sehr wertvoll. Das war Teil meines Selbstverständnisses als Ortspfarrer.»

Die neugewonnene Zeit wird der begeisterte Hobbyfotograf, der im Knabengymnasium einst mit der Ausbildung zum Berufsfotografen liebäugelte, wieder vermehrt dieser Passion widmen. Und gemeinsam mit seiner Frau Renate wird der Italienliebhaber gerne ausgedehntere Kulturreisen in den Süden unternehmen.

Regina Speiser (Text)
Nadia Pettannice und Peter Bretscher (Bild)